In Gemeinschaft Wachsen

Ideen, Gedanken und Beobachtungen als Anregung zum offenen Dialog

Hallo Welt

…ich hatte gerade zwei wunderschöne Urlaubswochen in Kroatien, in denen ich (meist Nachts wenn meine Familie schlief und ich nicht schlafen konnte) Zeit hatte wieder über mein Leben, wie es bisher war und was ich zukünftig anders machen möchte, nachzudenken. Ich halte mein eigenes Leben für ein glückliches Leben und führe das auf einige wenige Punkte zurück. Beim tieferen nachdenken, bin ich aber auf einen Glaubenssatz gestoßen, den ich vielleicht unbewusst aufgebaut habe und den ich nun gerne auflösen möchte: Ich glaube daran (und werde das auch weiter tun), dass in jedem Fehler, Misserfolg oder Tal des Lebens eine große Chance steckt und hier man sich weiter entwickeln kann. Mein Fehler, bei dem ich mich glaube ertappt zu haben ist, dass ich um weiter zu kommen eben diese Fehler, Misserfolge und Täler des Lebens brauche.  Deshalb habe ich lange darüber nachgedacht, was es sonst noch für Situationen in meinem Leben gab, die mich am meisten weiter  entwickeln ließen. Ich glaube das sind die inspirierenden Gespräche mit Mitmenschen gewesen, wann immer es zu einem Ideenaustausch oder noch besser zu einem tiefsinnigen und offenen Gespräch kam, unabhängig ob man im Konsens war, solange es eine respektvolle gegenseitige Akzeptanz gab.

Aus diesem Grunde habe ich mich entschieden, wieder mehr offen auf Menschen zuzugehen, mehr Vorträge zu besuchen und mich mehr mit meiner Umwelt auszutauschen. Inzwischen habe ich einige schöne Gespräche hinter mir und möchte von diesem Erfolg bestärkt, mich auch auf diesem Wege der sozialen Netzwerke in einen Austausch begeben. Das ist für mich kein einfacher Beschluss gewesen, da ich trotz (oder gerade wegen) meines beruflichen Umfeld in diesem Bereich ein sehr differenziertes Verhältnis zu den Sozialen Medien habe. Die Gründe weswegen ich mich bisher so zurückhaltend auf diesem Wege äußerte sind:

  • Ich mag die inszenierte Selbstdarstellung nicht. Nur wo fängt sie an und wo sind es Meinungsäußerungen, die zu einem offenen Austausch anregen sollen?
  • Ich mag das Gefühl nicht, eine gläserne Person zu sein. Ich weiß, was man aus dem was man schreibt, kombiniert, mit den im Netz hinterlassenen Metadaten alles für Rückschlüsse ziehen kann. Wir sind damit manipulierbar und ich glaube, dass die gesellschaftlichen Regeln, die wir hier noch finden müssen, zu weit hinterher hinken, ganz zu schweigen von den gesetzlichen Regeln.
  • Ich möchte gerne von Menschen im direkten Kontakt bewertet werden und nicht auf Basis irgendwelcher (vielleicht sogar aus dem Zusammenhang gerissenen) Meinungsäußerungen.

Heute ist der Tag, an denen ich die Zurückhaltung aufgebe und stattdessen diesen Dialog anstrebe. Entsprechend bin ich sehr gespannt auf Eure Feedbacks und Inspirationen. Es sind Ideen, meine Meinung und mein Weltbild, ich strebe nicht an, dass sie jedermann teilt und gut heißt. Ich habe durch viele Erlebnisse gelernt, dass es nicht die eine Wahrheit gibt, sondern wir alle jeweils eine eigene Wahrheit finden und haben.  Was ich damit meine möchte ich an einem kurzen Bild erläutern: Eine fürsorgende Mutter, würde ihr Kind nie verhungern lassen, trotzdem kann ein Baby, dass nicht sofort Mamas Brust bekommt, das tiefe Gefühl empfinden, dass man es gerade verhungern lässt. Beide erleben also unterschiedliche Wahrheiten. Trotzdem ist nicht jede Meinung automatisch eine Wahrheit. Ich glaube allerdings, dass die Wahrheitsfindung meist schneller erreicht wird, wenn wir nicht versuchen uns gegenseitig mit Argumenten und Beweisführung zu überzeugen, sondern wir uns gegenseitig mehr anregen in uns selbst zu horchen und unsere eigenen Gefühle zu ergründen und zu verstehen.

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7 Kommentare

  1. Jeremy Juli 29, 2017

    Über jegliches Feedback und Kontakt freue ich mich sehr. Sie sind der Grund für diesen Blog!!

  2. Wolfgang Juli 30, 2017

    Hiermit hinterlasse ich meine Metadaten 🙂

    Schön geschrieben, vor allem der Absatz mit der Selbstdarstellung. Jeder, auch ich, versucht in der heutigen Zeit möglichst laut zu brüllen und aus der Masse rauszustechen. Mit dem Ziel gehört oder gesehen zu werden. Vor allem als Selbstständiger. Weil es eine schier unglaubliche Masse an Dienstleistern gibt die entweder genau das gleiche tun (zumindest tun wollen 🙂 oder permanent auf copy and paste Safari sind. Kurz: der Kampf an der do. it. Yourself Front wird täglich härter. Und dann kommt die Netzwerksache. Du wirst im Web gefeiert wenn Du ein tolles Katzenvideo teilst, berufliche Erfolge interessieren keinen. Ach der schon wieder … was zur Folge hat dass alle Firmen bald irgendwie eine Katze in ihr Imagevideo einbauen wollen?! Verrückte Welt dieser Spagat zwischen Krawatte und Sneakers … ein Punkt sticht ganz deutlich raus: Menschen, vor allen die sogenannten Entscheider haben eines verlernt: zuhören, reinhorchen, tiefgründig bewerten. Vor allem die Menschen dahinter und keine Excel-Tabellen. Ich auf jeden Fall wünsche Dir von Herzen, dass Du all das erreichst mit diesem Blog was Du Dir erträumst. Ich finds prima!

    In diesem Sinne, schönen Sonntag.

    • jeremy Juli 30, 2017 — Autor der Seiten

      Danke für die Wünsche und die warmen & herzlichen Worte. Du hast den mir wichtigen Punkt genau erkannt: Es geht um das gegenseitige und respektvolle Zuhören, denn wir haben & können alle einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.
      Auch Dir noch einen schönen Sonntag.

  3. andrea August 3, 2017

    hallo jeremy, meinen dank für das teilen deiner gedanken….(und während ich dies schreibe fällt mir zum ersten mal in meinem leben auf, dass in dem wort ‚gedanken‘ das wort ‚danken‘ steckt…)
    das ist für mich das eigentlich schöne am schreiben. da öffnet sich ein neuer raum. für begegnung. für klärung. für neue fragen. mag ich sehr. danke!

    • jeremy August 3, 2017 — Autor der Seiten

      Hallo Andrea,
      danke für Deine Worte und die wunderschöne Entdeckung des Wortes Danke in Gedanken. Die Magie der Worte und unserer Sprache fasziniert mich ebenfalls. Es ist manchmal wie eine kleine Schatzsuche, man dreht und wendet ein Wort und plötzlich gibt es einen goldenen Schatz/Kern preis. Auf den Raum für Begegnung, Klärung & für neue Fragen freue ich mich 😉

  4. Margitta September 12, 2017

    Lieber Jeremy, ich freue mich sehr über Dein Dichzeigen mit allem was Du bist und nicht bist – Du ermutigst mich total.

    • jeremy September 12, 2017 — Autor der Seiten

      Hallo Margitta,
      schön dass es Dich anspricht und noch schöner, dass ich Dich damit ermutige. Ich glaube wir alle sind Menschen mit Fehlern, Ängste, Ideen, Wünsche… und ab dem Moment, an dem wir uns das eingestehen und auch den Anderen zugestehen wird diese Welt ein ganzes Stück besser…

      Danke für Deine Worte, diese ermutigen mich wiederum diesen Weg weiterzugehen.

      Viele Grüße Jeremy

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